Architektur und Gestaltung 0 4 Gast am
Vernetzung des Neumarkts mit seiner Umgebung
Eine diskussionswürdige Problematik sehe ich in der fehlenden Vernetzung des Neumarkts mit seiner Umgebung. Ein erster Schritt sind die geplanten (Teil-)Abrisse des "Hotels am Terrassenufer" und der Wohnplatten am Neustädter Markt. Momentan gibt es nur in Richtung Norden und Westen einigermaßen harmonische und fließende Übergänge zwischen den Stadträumen. Die Vernetzung mit den südlichen und östlichen innerstädtischen Bereichen ist katastrophal. Die größte Dissonanz empfinde ich im Bereich Landhausstraße / Pirnaischer Platz: Die Sichtachse durch die Landhausstraße endet direkt im Extremkontrast der Plattenhochhäuser am Pirnaischen Platz und der Grunaer Straße. Da sich die Stadt zu einer (m.E. zu kurzfristig gedachten) Sanierung des "Siegenden Sozialismus" und der damit einhergehenden Manifestierung der disharmonischen Eingangssituation zum Neumarkt aus Richtung Osten entschieden hat, schlage ich die Rekonstruktion des Pirnaischen Tores am Ende der Landhausstraße vor, um die Sichtachse dieser bedeutenden Straße zu harmonisieren. Die Landhausstraße soll neben der Rampischen immerhin mittelfristig zur zweiten bedeutenden Altstadtstraße des östlichen Neumarktbereichs werden. Steht man vor der sagenhaften British-Hotel-Reko, hat man zur Linken Köln-Chorweiler im Blick. Diese Misslage könnte durch die Reko des folgenden Stadttores:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3e/Dresden_Pirnaisches_T...
zum Teil beseitigt werden. Noch dringlicher allerdings wäre eine strukturelle und gleitende stadträumliche Vernetzung der historischen Platzanlage mit seinen innerstädtischen Nachbarn. Am leichtesten hätte man es wohl im Norden: Eine autofreie Augustusbrücke und die Rekonstruktion des Neustädter Rathauses würde Wunder wirken und die Dresdner Altstadt ohne allzu große Mühen um etliche Quadratkilometer nach Norden hin erweitern.